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Ein äußerst seltsames Spiel

| Damen II

VV Schwerte II - TC Gelsenkirchen 1:3 (25:21; 23:25; 23:25; 23:25)

Das Duell Erster gegen Zweiter der Liga müsste an sich ein Highlight der Saison sein. Und in der Tat war das ein Highlight - sehr viele lange Ballwechsel, sehr gut organisierte und disziplinierte Spielweisen sowie sehr viele Emotionen. Nur eine Sache fehlte dem VV Schwerte II an diesem Tag - ein Quäntchen Glück.
Schwerte mustte erneut auf die verletzten Samara Speranzoni und Lara Loose verzichten und änderte noch ein weiteres Mal die Aufstellung im Vergleich zum Spiel in Meschede - die eigentliche Libera Michelle Strießbaum spielte in drittem Spiel hintereinander schon wieder eine neue Position - diesmal war Diagonal.

Ab den ersten Ball und bis zum letzten lieferten beide Mannschaften ein absolut identisches Spiel: eine Gummiwand gegen eine andere Gummiwand. Sowohl auf einer, als auch auf der anderen Seite des Feldes konnte sich der Angriff nicht durchsetzen, da die Abwehr eindeutig das Spiel dominierte. Fast jeder Ballwechsel dauerte aus volleyballerischer Sicht ewig - kein Team wollte aufgeben und kratzte alle möglichen und unmöglichen Bälle vom Boden. Die etwas ängstliche Spielweise im Angriff auf beiden Seiten war klar - für beide Mannschaften war es das  "Spiel des Lebens".

In jedem Satz waren die Schwerterinnen nur zwei Punkte vorm Satzgewinn entfernt, konnten jedoch nur im erste Durchgang den Sack zu machen. Noch ärgerlicher für den VV war der Fakt, dass sowohl der zweite, als auch der vierte Satz durch einen Aufschlagsass endete, das exakt auf der Linie gelandet war. "Schon das Spiel gegen Massen bescherte mir fast einen Wutanfall" , - sagte Coach Oliynyk nach der Begegnung. "Egal ob der Gegner den Ball sauber trifft oder unsauber - das Ding fliegt oder rollt trotzdem übers Netz und landet wie verhext so gut wie immer exakt auf der Linie. Da bin ich echt sprachlos. Und wenn mir - wie im Spiel gegen Massen -  das Video recht eindeutig zeigt, dass einige Bälle doch noch im Aus waren, so waren sie im heutigen Spiel alle drin... Wir reden hier entweder über abnormal großes Glück oder über sehr großes Können."  

Somit endete eine zweistündige Schlacht mit 3:1 für Gelsenkirchen, wo Sätze 2, 3 und 4 jeweils mit 25:23 endeten. "Eine Niederlage in diesem Spiel haben wir definitiv nicht verdient, genauso wie unser Gegner heute eine Niederlage definitiv nicht verdient hat. Im Snooker wird beim ewigen hin und her der Frame neu angsetzt, - vielleicht macht es auch Sinn, so etwas im Volleyball einzuführen", - sagte bitterironisch der Trainer.

Nun folgen zwei ruhige Wochen, denn erst am 23.02 steht ein weiteres Topspiel an: der VV Schwerte, der trotz der Niederlage auf dem zweiten Tabellenplatz geblieben ist. Es geht in Bochum gegen den Tabellendritten. "Wir hoffen, dass unsere verletzten Spielerinnen bis dahin endlich wieder gesund sind", - sagte Trainer Oliynyk zum Abschluss. Denn ausgerechnet im Hinspiel gegen Bochum verletzten sich drei Spielerinnen der Mannschaft. Und die lange Verletztenmisere nahm ihren Anfang.

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