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Bericht zur U16 WDM

| wU16 I

Ausführlicher Bericht zur Teilnahme an der U16 WDM in Lünen

Schon vor Wochen spürte man in der Volleyball Welt, dass etwas in der Luft lag - insbesondere bei der U16 des VV Schwerte. Die Quali B wurde aufgrund des Orkans „Sabine“, der übers Land fegte, um eine Woche verschoben und zum neu angesetzten Termin, konnte der Lüner SV (Ausrichter der Westdeutschen Meisterschaft) nicht antreten, der gesamte Kader lag erkältet flach. 

Die Volleyballerinnen aus Schwerte ließen sich von all dem nicht beeinflussen; sie waren gut vorbereitet und hatten zuvor einen zusätzlichen Trainingstag mit Testspiel gegen Schwelm unter der Leitung von Sabine Rott eingelegt. Sabine Rott übernahm ab der Quali B das Coaching der U16 und Trainer Kai Oliynyk konzentrierte sich auf die U20, die sich bereits für die Westdeutsche Meisterschaft qualifiziert hatte.
Die Quali B startete, das Ziel war klar: 2 Siege und das Ticket zur Westdeutschen Meisterschaft lösen! Mit dieser Entschlossenheit, guter Teamleistung und lauten Anfeuerungen besiegten die Schwerterinnen den VC Minden und Moerser SC in eigener Halle souverän mit jeweils 2:0. 

Drei Wochen später war es soweit, das Saisonhighlight - die Westdeutsche Meisterschaft in Lünen - stand bevor. 

Ein fokussiertes Abschlusstraining am Freitag Nachmittag und eine anschließende ordentliche Portion Spaghetti Bolognese à la Uschi, verbreitete eine Atmosphäre wie man sie als Mannschaftssportler gerne hat. 
Endlich Samstag früh. Treffpunkt an der Alfred Berg Sph und alle 13 Spielerinnen, Physio Rabea, Trainerteam Rott/Windschleif sowie die Eltern waren pünktlich da - die Begrüßung war jedoch anders als sonst, die Hand wurde sich schon nicht mehr gegeben: Corona ließ grüßen. 
Die Spielerinnen verteilten sich auf die Autos und deren Gedanken waren greifbar...die 12 besten Teams aus NRW, 150 Spielerinnen, volle Zuschauerränge, Einlaufen mit Musik, ... endlich Meisterschaft, zwei Tage Volleyball auf höchstem U16 Niveau, dafür hab ich trainiert: ich werde alles geben - für mein Team! 

Nach einer feierlichen Eröffnung, flogen ab jetzt die Bälle auf drei Feldern, Fans feuerten ihre Teams an und die Spielerinnen kämpften um jeden Punkt. Die Talente aus Schwerte fieberten ihrem ersten Gruppenspiel gegen Schwelm entgegen. Die Nervosität der Schwerterinnen legte sich im Laufe des Spiels. Der Auftakt war geglückt und das Spiel wurde 2:0 gewonnen. 

Direkt danach folgte das Spiel gegen ASV Senden, die ihr Spiel gegen Schwelm ebenfalls gewannen. Es ging um den Gruppensieg und genau das ließ die Volleyballerinnen aus Schwerte nicht locker und selbstbewusst agieren: der erste Satz ging 25 zu 15 an Senden. 
Die Trainer nutzten den Seitenwechsel, stellten das Team neu ein und fanden die richtigen Worte. In den Durchgängen 2 und 3 steigerte jede Spielerin ihre Leistung, jeder Punkt wurde umjubelt und Schwerte ging nach einem großen Fight als Sieger im Tie-Break (15:25, 25:21, 15:8) vom Feld. Der Gruppensieg war geschafft!

Das Los entschied, welchen Gruppenzweiten, die vier Gruppensieger im Viertelfinale gegenüberstehen werden. RC Borken-Hoxfeld, TV Gladbeck, TVE Vogelsang und ASV Senden  standen zur Wahl und das gesamte VVS Team hatte ein Wunschlos, das aber leider nicht gezogen wurde. 

Da man in Borken-Hoxfeld seine Nudeln auch nur mit Wasser kocht, nahmen die Ruhrstädterinnen ihren Viertelfinalgegner selbstbewusst an. Mannschaftsführerin Hannah Mohr und ihrem Team war klar, dass sie nur mit maximaler Power, mutigem Spiel und als Team Paroli bieten können. Und genau so präsentierten sich die Schwerterinnen, doch der erste Satz ging dennoch 21 zu 25 an Borken-Hoxfeld. Der 2. Durchgang war ausgeglichen, jeder Ball hart umkämpft und bei 25 war nicht wie üblich Schluss. 26 zu 28 verloren die Schwerterinnen den zweiten Satz, so knapp und somit leider das Viertelfinale 2:0 gegen den späteren Westdeutschen Meister. 

Die Enttäuschung über den verpassten Einzug ins Halbfinale war groß und erst nach dem cool-down, Duschen mit lauter Musik und einer letzten Besprechung am Samstag Abend, es war mittlerweile 20:00 uhr, konnten die Spielerinnen mit Blick auf Sonntag nach Hause fahren. 

Sonntag früh. Treffpunkt an der ABH. Tag 2 der Westdeutschen Meisterschaft und mit der Enttäuschung vom Vortag im Hinterkopf, lag eine andere Stimmung in der Luft, jedes Wort bedacht und Blicke etwas verkrampft, wenn auch positiv gemeint. Die Hände zu reichen, ist nicht mehr möglich, auf den Tribünen wurde am Samstag schon erzählt, dass es Bezirke gibt in denen ab Montag „freiwillige Quarantäne“ für Schüler gilt. 
Aber noch will jeder den Sonntag und somit der Finaltag der Westdeutschen Meisterschaft 2020 erleben und aufsaugen. Zu groß und positiv sind all diese Emotionen, Gespräche und das Mitfiebern fürs eigene Team und Kind. 

Der VoR Paderborn hatte am Vortag sein Viertelfinale ebenfalls verloren und war der Gegner für die Schwerterinnen. 

Der große Kader, Trainerin Sabine Rott nahm 13 Spielerinnen mit zur Westdeutschen Meisterschaft, zwei davon erst Jahrgang 2007,  bot taktischen Spielraum. Mit einer geänderten Aufstellung hielten die Schwerterinnen gegen stark aufschlagende Ost-Westfalen sehr gut mit, mussten sich dann aber 2:0 (25:23, 25:17) geschlagen geben. 

Vor dem Spiel um Platz 7 schwor sich das gesamte Team noch einmal ein. Das letzte Spiel der Meisterschaft, auf die alle so lang hingefiebert und wöchentlich hart trainiert haben, musste einfach gewonnen werden. 
Die Beine waren schwer, das spürten auch die Spielerinnen auf der Bank und die Fans auf der Tribüne - jeder Punkt wurde gefeiert. Mit letzter Kraft und maximaler Unterstützung hat der VV Schwerte 2:0 gegen TVE Vogelsang gewonnen und sich damit Platz 7 geholt. 

Trainerin Sabine Rott blickt nach der Meisterschaft positiv nach vorn: „Das Team ist zusammengewachsen und hat sich für die nächsten Jahre gefunden. Die Spielerinnen haben gespürt, was in ihnen steckt und wollen auch nächstes Jahr wieder bei den besten Teams mitspielen.“ 

Zum Abschluss gab es ein gemeinsames „Uuuuund tschüss“, ohne Berührung der Hände - Corona zog bei den Volleyballern ein. Kurz darauf folgte die offizielle Meldung, der Spielbetrieb ist beendet/ausgesetzt. 
Vieles musste organisiert und kommuniziert werden und der Bericht zur Meisterschaft wurde zur Prio B. Für die Spielerinnen ist das Saisonhighlight „Westdeutsche Meisterschaft U16“ unvergesslich und jetzt, geteilt, noch viel schöner! 

VV Schwerte: Antonia Spielmann, Azra Zafer, Charlotte Bichmann, Clara Wulff, Eni Thiel, Hannah Mohr, Lea Schwies, Lilly Wulff, Lotte Neuenhöfer, Marie Schmidt, Mira Tinnefeld, Serafin Hasenburg, Sina Siebert 

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